Drei Gefahren kennen die Thujen, auch abendländische Lebensbäume genannt, in unseren Gärten. Da gibt es erstens die übereifrigen Gartenbesitzerinnen und -besitzer, die ihren Pflanzen ein Übermaß Liebe angedeihen lassen: zu viel Dünger, zu viele Spritzmittel, zu viel Gartenschere. Geht der Schnitt zu tief, ist es vorbei mit der grünen Pracht – vor allem an den Seiten verzeiht eine Thujenhecke einen Schnitt in die verholzten Äste hinein nicht.
Zweitens sind die verhältnismäßig robusten Pflanzen, wenn sie als Monokultur in schlecht vorbereitete Erde an ungünstiger Stelle gepflanzt wurden, doch sehr anfällig für Umwelteinflüsse wie etwa Trockenheit im Winter. An Wassermangel, insbesondere in den ersten drei Jahren, sterben die meisten Thujen; Schadstoffe und Streusalz an der Straße tun ihr Übriges. Derart geschwächt, haben altbekannte wie neu eingeschleppte Schädlinge oft ein leichtes Spiel. Diese wiederum stellen die dritte Gefahr für den Lebensbaum dar.
Schädlinge und Krankheiten
Wenn die jungen Blätter und die Triebspitzen braun werden, sind fast immer Pilzkrankheiten daran schuld, die bei Mangel an Magnesium und Kalzium besonders leichtes Spiel haben. Unter den Schädlingen, die wir oft mit neuen Pflanzen heimbringen, richtet die Thujen-Miniermotte den größten Schaden an. Ein- und Ausbohrlöcher an den Triebspitzen sind ein sicheres Zeichen, dass sich die Motte eingenistet hat. Das 2 bis 3 mm kleine Insekt, das sich ins Holz bohrt und dort seine Eier ablegt, führt zum Absterben der Triebe und schließlich der gesamten Pflanze. Die Larven fressen sich nämlich im Laufe ihrer Entwicklung durch die Triebe. Daher müssen diese, wenn sie braun werden, rasch weggeschnitten und sicher entsorgt werden, denn die Motte kann sich schnell ausbreiten. Auch zum Problem wird der noch weniger bekannte Thujen-Borkenkäfer*. Relativ harmlos ist hingegen ein Befall mit der Thujen-Spinnmilbe.
Geschmäht und gehasst
Abgefackelte Hecken und bei Nacht und Nebel umgesägte Thujen kommen zwar selten vor, doch in etlichen Internet-Foren zum Thema Garten tauchen immer wieder Schmähungen gegen Thuja occidentalis auf. Dabei erfüllt der Abendländische Lebensbaum im Garten doch vielfach seine Zwecke. Als lebender Zaun hat er jeder toten Metall-, Stein- oder Kunststoffeinfriedung viel voraus.
Mit wenig Aufwand lässt sich eine Thujenhecke auch „aufpeppen“ – zum Beispiel durch die Pflanzung von bunten Blumen und Stauden vor der Hecke.
Willi Frickh
* Wie sich die Thujen-Borkenkäfer ausbreiten und was Sie dagegen tun können, lesen Sie auf S. 29 der aktuellen Siedlerzeitung (Frühling 2021). Mehr zu Lebensweise und Schadbild des Thujen-Borkenkäfers finden Sie zudem bei der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit: https://www.ages.at/themen/schaderreger/thujenborkenkaefer